This post is also available in: English (Englisch)
Mit der Einführung einer Automationslösung steigerte die auf Blechbearbeitung spezialisierte Sedlbauer AG in Grafenau ihre Produktivität beim Laserschneiden und Stanzen um bis zu 25 Prozent. Dabei sind die Komponenten von AMADA passgenau auf die Bedarfe vor Ort abgestimmt.
„Fachkräftemangel und Preisdruck durch Produktionswettbewerb in Osteuropa und Asien sind die großen Herausforderungen, denen wir uns am Standort Deutschland stellen müssen, um wettbewerbsfähig zu sein“, sagt Sebastian Groß, Chief Operating Officer bei der Sedlbauer AG. Der Markt fordert höhere Produktivität. Die Lösung: durch Automation Stillstandszeiten reduzieren und mannarm flexible Stückzahlen fertigen.Die Sedlbauer AG ist ein weltweit aktiver Lösungsanbieter für hochwertige Teil- und Komplettsysteme für Branchen wie Telekommunikation, Industrieelektronik, Medizintechnik, Elektromechanik, Elektromobilität oder Bahntechnik. Das Unternehmen der Edwanz Group besteht seit 125 Jahren. 190 Mitarbeitende sorgen am Standort Grafenau für eine hohe Wertschöpfungstiefe bei der Blechbearbeitung – von der mechanischen Bearbeitung über die Oberflächenbehandlung bis hin zur Montage fertiger Systeme. Dabei liegen alle Schritte von der Entwicklung und Konstruktion bis hin zu Produktion und Montage in einer Hand.


Stillstandszeiten minimieren
Schon seit den 1990er-Jahren setzt Sedlbauer auf Technologie von AMADA. Zwei Stanzlaser-, eine Laser- und eine Faserlasermaschine waren in der Blechbearbeitung im Einsatz.
„Produktionsprozess und Qualität waren gut, aber für die Produktion großer Stückzahlen war die Kapazität zu klein. Die Stillstandszeiten durch manuelles Be- und Entladen der Single-Anlagen waren einfach zu lang“, berichtet Fertigungsleiter Martin Pfoser. Die Lösung lag in der Umstellung auf Automation. „Ein Schritt, den wir uns gut überlegt haben“, sagt Sebastian Groß. „Nicht nur wegen des Investitionsumfangs, auch wegen der Umstellung der Arbeitsweise. Natürlich sinkt der Bedarf an Manpower, gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Qualifikation des vorhandenen Personals.“ Umso besser, dass AMADA neben der innovativen Technologie auch Personalqualifikation durch Schulungen bietet.

Hochflexible Lagerkapazität
Herzstück der umgesetzten, zukunftsorientierten Komplettumstellung ist ein zweizeiliges, vollautomatisches AMADA CS II 300-Regalsystem mit 300 Lagerplätzen für das zentralisierte Handling von Rohmaterial und fertigen Teilen. Material, das früher per Stapler aus einer benachbarten Halle geholt wurde, wird nun binnen weniger Minuten bereitgestellt und kann in den drei angeschlossenen Maschinen verarbeitet werden. Eine vollautomatisierte AMADA VENTIS-3015AJe mit 6 kW Laserleistung ist für große Stückzahlen im Einsatz. Das angeschlossene Teileentnahmesystem AMADA TK-3015 EU sorgt für die automatisierte Entnahme, Sortierung und Abstaplung der lasergeschnittenen Teile. Eine AMADA VENTIS-3015AJe mit 4-kW-Laser steht teilautomatisiert für Kleinteile, kleine Losgrößen oder Prototypen bereit. Des Weiteren ergänzt eine Stanz-Laser-Kombinationsmaschine AMADA EML-2515AJe das Bearbeitungsportfolio. Sie ist mit einem PDC-Werkzeugwechsler ausgestattet, der bis zu 220 Stempel und 440 Matrizen vorhalten und vollautomatisch in die Maschine einbauen kann. Eine automatisierte Be- und Entladeeinheit AMADA LIII300S + R-3015TK ULS dient zum Zuführen von Rohmaterial und zum Separieren von Kleinteilen. Zwei weitere Auslagerstationen machen die Entnahme von Teilen zur Weiterverarbeitung im mechanischen Bereich, wie Biegen, Schweißen oder der Oberflächenbehandlung, einfach nutzbar und befinden sich bei der Sedlbauer AG alle im Haus.


Mehr als eine Produktivitätssteigerung
„Mit dieser neuen Lösung erreichen wir mit weniger Personal eine höhere Taktzahl – abhängig von den Teilen sind wir um 20 bis 25 Prozent schneller geworden – und verbrauchen dabei durch die neuen Maschinen deutlich weniger Energie als zuvor“, bilanziert Sebastian Groß. Neben dem Plus in der Produktion erwähnt er auch den imagebildenden Nebeneffekt: „Kunden, die uns besuchen, sind beeindruckt, wie innovativ wir vorangehen und in die Zukunft investieren. Das stärkt das Vertrauen und steigert das Interesse, bei neuen Projekten zusammenzuarbeiten.“ Vertrauensvolle Zusammenarbeit war auch die Basis der Umstellung auf Automation bei Sedlbauer. Bis in die 1990er-Jahre reicht die Beziehung zu AMADA zurück. „Ausgezeichnete Betreuung ist wichtig – besonders die Beratung auf Augenhöhe und die Anbindung an das Technical Center in Landshut sind ein großer Vorteil“, so Sebastian Groß. So konnten dort Lösungen besichtigt und gemeinsam konzipiert werden. Weitere Sicherheit für die Entscheidung gaben gemeinsame Besuche bei Referenzkunden, die ähnliche AMADA-Lösungen im Einsatz haben. Auch für die Zukunft ist man bereits im Austausch. Für die Sedlbauer AG war es der Einstieg in die Automation, weitere Abteilungen sollen folgen, wie etwa der Biege- und Schweißbereich, um auch zukünftig den Ansprüchen und Qualitätsanforderungen gerecht zu werden. Denkbar ist zum Beispiel eine Fortsetzung der Automation Richtung Biegebereich, um mit einem Biegeroboter auch hier die Effizienz weiter zu optimieren.
Bilder: Wolfgang Kleiner


